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Der Vollständigkeit halber ein kurzer Blick auf die wichtigsten Instrumente. Vertiefung ist bei Bedarf leicht zu finden, z.B. in der Wikipedia.
Bevor es aber um die Instrumente selbst geht, soll eine Technik gewürdigt werden, die die Welt der Instrumente erschüttert hat wie keine andere und die Popmusik quasi begründet.
Traditionell bedeutet Musik, dass Musiker und Hörer gemeinsam an einem Ort sitzen und die Hörer einfach ganz direkt die Klänge wahrnehmen, die die Musiker mit ihren Instrumenten erzeugen. Bei dieser Art von Musik fällt jedem Instrument eine Rolle zu, die nicht nur durch seinen Klang bestimmt ist, sondern auch durch seine Lautstärke. Laute Instrumente können führen, leise können nur begleiten.
Diese eherne Rangordnung der Instrumente geriet im frühen 20. Jahrhundert in Turbulenzen, denn man begann, Instrumente elektronisch zu verstärken. Zunächst nur die leisesten, später alle. Anfangs war das Konzept noch recht übersichtlich, zum Instrument gesellten sich einfach Mikrofon, Verstärker und Lautsprecher. Heute sind die Dinge oft etwas komplizierter, speziell bei Studiomusik, dort kommt die relative Verstärkung durch das Abmischen zustande. Aber wie auch immer die Verstärkung erreicht wird: es können damit beliebig leise Klänge beliebig laut gemacht werden. Das ändert alles, es entstehen nie dagewesene Freiheiten. Mit Verstärkung können Instrumente in den Vordergrund treten, die sonst viel zu leise dafür wären, z.B. eine Gitarre. Die Verstärkung ist der große Gleichmacher. Kein Instrument ist mehr durch seine natürliche Lautstärke bevorteilt oder gehandicapt, jedes kann ganz vorn oder ganz hinten sein, entscheidend ist allein das künstlerische Konzept.
Nicht weniger dramatische Auswirkungen hatte die Verstärkung bekanntermaßen auf den Gesang. Wie Gesang ohne Verstärkung notgedrungen vorgetragen werden muss, kann man sich in der Oper anhören.
Die Gitarre ist eine Variante der Laute, eines uralten Erbstücks aus dem Nebel der Vorgeschichte. Es gibt sie bekanntlich in zwei Versionen, akustisch und elektrisch, und das ist auch gleich die erste Auffälligkeit. Man könnte jedes Instrument mit Mikrofonen versehen und einen Verstärker daneben stellen, warum ist dieses Prinzip mit der Gitarre derart verwachsen und mit den anderen Instrumenten nicht? Nun: weil die Gitarre davon profitiert wie kein anderes. Wir kennen die Gitarre als Instrument mit herausgehobener Stellung (kurzes Lauschen am Radio sollte jeden Zweifel ausräumen), aber dazu wurde sie erst durch die elektronische Verstärkung.
Die Verstärkung behebt erstens das alte Problem der Gitarre, gegenüber anderen Instrumenten relativ leise zu sein. Im Ensemble war sie zuvor nur zu gebrauchen, um den Rhythmus zu betonen und einen dezenten Klangteppich auszubreiten. Der Trompeter brillierte mit einem Solo, und der Gitarrist durfte brav dazu mitschrammeln.
Weiterhin hat die E-Gitarre einen neuen Charakter, besonders bei Übersteuerung des Verstärkers. Die Saiten klingen länger aus, was fast vergessen lässt, dass es sich um ein Zupfinstrument handelt, und außerdem manche Spieltechniken erst so richtig interessant macht. Der Gitarrist greift ja mit mindestens einer Hand direkt in die Saiten, kann dort Kunststücke vollführen, und von denen ist mit Elektronik mehr zu hören als ohne. So hat die Verstärkung die Gitarre nicht nur in den Vordergrund geholt, sondern ihr obendrein ungeahnte Ausdrucksmöglichkeiten gegeben.
Die Verstärkung ist auch der Grund dafür, dass die elektrische Gitarre anders aussieht als die akustische: der Resonanzkörper entfällt. Der ist nämlich überflüssig, wenn das Instrument sowieso immer mit Verstärker gespielt wird, und kann durch ein handliches Brett ersetzt werden.
Zu den Besonderheiten der Gitarre gehört auch, dass sie als eins von nur sehr wenigen tragbaren Instrumenten mehr als zwei Töne gleichzeitig und somit Akkorde hervorbringen kann. Dazu werden die Saiten des Akkords nicht einzeln gezupft, sondern mit einer schnellen Bewegung gemeinsam angeschlagen. Die Gitarre hat also zwei Spielweisen, denn das Spielen einzelner Saiten ist natürlich auch möglich. Die Techniken lassen sich kombinieren, aber meistens neigt das Spiel deutlich zur einen oder anderen Seite.
Im lauten musikalischen Umfeld wurden lange Zeit nur Akkorde geschlagen, Einzeltöne ergeben dort erst mit elektronischer Verstärkung Sinn. Rockbands haben meistens zwei Gitarren, für jede Technik eine: der Leadgitarrist spielt Einzeltöne, der Rhythmusgitarrist Akkorde. Zusammen mit dem ähnlich aussehenden E-Bass entsteht das typische Drei-Gitarren-Bild, das so viele Bands abgeben und abgegeben haben, von den Beatles bis Metallica. Wenn es noch eine Gitarre mehr ist, dann ist eine Funktion mehrfach besetzt, z.B. die Rhythmusgitarre.
Eher unüblich: zwei Leadgitarristen. (Mit Gitarrenduett am Ende.)
Wie funktioniert nun die Gitarre? Die Grundidee aller Lauten ist das Ausnutzen einer Gesetzmäßigkeit. Die Frequenz einer schwingenden Saite ist bei gleicher Beschaffenheit und Spannung umgekehrt proportional zu ihrer Länge. Die halbe Länge bewirkt z.B. die doppelte Frequenz. Wenn nun das Instrument geschickt konstruiert ist, lässt sich die Länge einer Saite während des Spiels verändern. Bei der Gitarre/Laute geschieht das mit dem Finger. Die Saite wird punktuell auf den Hals gedrückt und schwingt dann nicht mehr über die gesamte Länge, sondern nur noch bis zu dieser Stelle. So können mit einer einzelnen Saite ganz verschiedene Töne erzeugt werden, nämlich neben dem Ton, den sie beim freien Schwingen abgibt, theoretisch auch alle, die höher sind.
Die Saitenlängen für die Töne einer Oktave, nach unten in Halbtonschritten höher werdend. Mit Punkten markiert sind neben der Oktave (halbe Länge = doppelte Frequenz) die kleine Terz, Quarte und Quinte.
Die nächsten Oktaven, zunehmend theoretisch:
Während andere Saiteninstrumente wie Klavier oder Harfe für jeden Ton eine eigene Saite brauchen, können auf der Gitarre mit nur sechs Saiten 40 bis 50 verschiedene Töne gespielt werden. Der Preis für den einfachen Aufbau ist erhöhter Aufwand beim Spielen. Eine Hand ist damit beschäftigt, die Saiten zu verkürzen, und oft sind das mehrere gleichzeitig.
Etwas unglücklich wirkt sich das Funktionsprinzip der Gitarre bei Akkorden aus. Dort sind zwei Dinge wichtig. Einerseits sollen möglichst viele Saiten einbezogen werden, um einen fülligen Klang zu erreichen, idealerweise alle sechs. Andererseits sollen möglichst wenige Saiten verkürzt werden müssen, denn je einfacher die Griffe ausfallen, umso flüssiger lässt sich spielen. In der Kombination bedeuten diese zwei Ziele, möglichst viele Saiten frei schwingend, also unverkürzt zu verwenden. Nun sind aber die Saiten, die frei schwingen dürfen, weil der Ton passt, bei jedem Akkord andere, und damit wird's kompliziert. Gitarren-Akkorde sind eine Wissenschaft. Ein Vergleich: Um alle Moll-Akkorde des Klaviers zu kennen, muss man nur wissen, was ein Moll-Akkord ist. Für die Moll-Akkorde der Gitarre braucht man eine Anleitung, jeder ist ein Unikat. Manche sind kinderleicht, für andere sind fünf Saiten zu verkürzen (und das mit vier Fingern).
Ein Dauerbrenner bei der Gitarre ist die Frage, wie die Saiten gestimmt werden sollten, d.h. welche Töne sie im offenen Zustand abgeben sollten. Theoretisch gibt es dafür sehr viele Möglichkeiten, und über die Jahrhunderte hat man sich durchaus ausgetobt. Mittlerweile hat sich aber eine Standardstimmung etabliert. Darauf beruhen auch die meisten Kurse und Tabulaturen. Diese Stimmung ist „linear“, d.h. die Saiten sind nach der Tonhöhe sortiert. Benachbarte Saiten haben jeweils den Abstand einer Quarte, mit einer kleinen Ausnahme. Das wichtigste Ziel der Stimmung ist, einfache Griffe zu erreichen. Weil das aber nicht so ganz unabhängig vom persönlichen Geschmack und der gespielten Musik ist, sind neben der Standardstimmung nach wie vor auch andere im Gebrauch.
Beliebtes Zubehör zur elektrischen Version sind Effektgeräte. Damit lässt sich der Klang auf diverse Arten verformen. Um Effekte geht es im letzten Teil von zugehört.
Mit dem Bass ist in der Popmusik der E-Bass gemeint, die elektronisch verstärkte Version der Bassgitarre. Die Verstärkung ist hier wegen der tiefen Töne noch wichtiger als bei der Gitarre, selbst die wenig gebräuchliche akustische Version mit Resonanzkörper wird oft mit Verstärker gespielt.
Wie die Gitarre, kommt natürlich auch der E-Bass von der Laute. Die Erblinie führt über den monströsen Kontrabass und konvergiert in der Popmusik wieder so weit zur Gitarre, dass der Laie das Instrument leicht für eine solche halten kann. Tatsächlich sind die konstruktiven Unterschiede gering: Der Bass hat deutlich längere Saiten, und es sind typischerweise nur vier statt sechs.
Gespielt wird der Bass in Einzeltönen. Akkorde aus so tiefen Tönen sind unüblich, sie neigen zum dröhnen.
Der Bass ist vermutlich das unauffälligste Instrument in der Popmusik, sehr auffällig wäre aber das Fehlen. Die Basstöne haben in den meisten Kompositionen eine tragende harmonische Funktion, nicht nur im Pop. Außerdem unterstützen sie den Rhythmus.
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Trommeln und Becken gibt es natürlich seit Ewigkeiten, aber das Schlagzeug als Ganzes ist recht jung im Vergleich zu anderen Instrumenten. Die Grundidee ist, zum Spiel auch die Füße einzusetzen, denn so kann ein einzelner Schlagzeuger eine ganze Gruppe von Trommlern und Geräuschemachern ersetzen. Das Prinzip setzte sich im späten 19. Jahrhundert zunehmend durch, das vollständige Schlagzeug im heutigen Sinne gibt es seit etwa 100 Jahren.
Die Sicht des Drummers. Per Fuß bedient wird erstens die große, senkrecht stehende Bassdrum (1), zweitens die sogenannte Hi-Hat (2). Das ist eine Konstruktion aus zwei gegeneinander gerichteten Becken, die per Pedal zusammen geschlagen werden. Dabei dämpfen sie sich gegenseitig, was ein kurzes, metallisches Geräusch ergibt, das für den Rhythmus benutzt werden kann. Daneben kann die Hi-Hat auch mit dem Stick angeschlagen werden. Dem Pedal kommt dabei die Funktion zu, den Abstand zwischen den beiden Becken und damit die Art und Intensität des Schepperns festzulegen.
Weiterhin gehören zum üblichen Aufbau die Snaredrum (3) sowie einige Toms verschiedener Größe (4) und Becken mit verschiedenem Klang (5). Dabei gibt es keinen festen Umfang, der Drummer stellt das Kit passend zu seinen Vorlieben und zur Musik zusammen. Neben Trommeln und Becken können auch andere perkussive Instrumente eingebunden werden, beliebt sind z.B. Schellenring und Kuhglocke.
Bass- und Snaredrum
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Hi-Hat mit Pedal
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Toms
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Verschiedene Becken
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Bei den meisten Stücken wird der Rhythmus von Bass- und Snaredrum sowie der Hi-Hat getragen, die Toms und Becken dienen der klanglichen Verzierung. Die Rolle der Snaredrum wird manchmal auch von einem anderen Instrument mit ähnlich hellem, verrauschtem Klang eingenommen, z.B. einem Schellenring oder einem Klatschen. Wer darauf achtet, entdeckt viele Popsongs ohne klassische Snaredrum.
Nicht zu verwechseln ist das Schlagzeug mit dem Drumcomputer - einem Instrument, das die Klänge des Schlagzeugs auf elektronischem Wege nachahmt. Solche Geräte kamen in den späten 70ern auf den Markt und floppten zunächst, weil sie den Musikern zu unecht klangen. Später wurden sie dann aber gerade wegen ihres speziellen Klangs in manchen Stilrichtungen extrem beliebt. Die Ansteuerung erfolgt durch einen Sequencer, d.h. es gibt nicht nur kein Schlagzeug, sondern auch keinen Drummer.
Ein Synthesizer
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